Flüchtlingslager in Bruck an der Leitha
Das für 3.000 Personen bestimmte Flüchtlingslager in Bruck an der Leitha beherbergte vor allem Juden aus Galizien und der Bukowina.
Bruck gehörte zu den ersten Flüchtlingslagern Cisleithaniens (nördlicher und westlicher Teil Österreich-Ungarns). Das Lager wurde im November 1914 in einem leer stehenden Ziegelofengebäude eingerichtet. Die Zahl der dort untergebrachten Jüd*innen stieg jedoch innerhalb weniger Wochen von 1.400 auf 2.000 an.
In nur einem Monat wurden daher zusätzlich 14 Baracken, ein Spital, eine koschere Küche, Waschküchen und eine Synagoge gebaut, ein kleiner Friedhof angelegt und eine strenge Lagerordnung erlassen. Die Kinder der insgesamt schließlich mehr als 3.000 Lagerinsassen konnten einen Kindergarten und eine Schule besuchen.
Mit der Repatriierungswelle der jüdischen Flüchtlinge ab Mai 1915 leerte sich das Lager und machte für Flüchtlinge aus Italien Platz.