Aktuelle Fluchtbewegungen

Aktuelle Fluchtbewegungen

Laut dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen waren 2017 weltweit 68,5 Mio. Menschen auf der Flucht. Kriege, Vertreibung und Verfolgung von Minderheiten sowie wirtschaftliche Not sind die wesentlichen Gründe dafür. Der Großteil der Geflüchteten bleibt im eigenen Land (40 Mio.). Die anderen suchen Aufnahme in fremden Ländern – auch sehr weit von ihren Herkunftsländern entfernt. So stellten 2015 90.000 Menschen einen Antrag auf Asyl in Österreich.

Die Aufnahmegesellschaft in Österreich war –  und ist es immer noch –  mit der Frage konfrontiert, wie sich Menschen mit Fluchterfahrung gut in der neuen Umgebung zurechtfinden können. Ebenso müssen sich die ankommenden Menschen in Österreich neu orientieren.

Der Erwerb der (regionalen) Sprache ist bei der Kontaktaufnahme im Aufnahmeland von essentieller Bedeutung. Geflüchtete, die bereits die Sprache des Ankunftslandes erlernt haben, sind sehr viel „handlungsfähiger“, als solche ohne Sprachkenntnisse. Sie können sich selbstständig um ihre Angelegenheiten kümmern und sind weniger auf Hilfe und Unterstützung angewiesen.

Geflüchtete werden zudem oft als eine einheitliche Gruppe wahrgenommen: Als Personen mit denselben Eigenschaften und Verhaltensweisen.

Sprachkenntnisse erlauben den geflüchteten Menschen diesem einheitlichen Bild entgegenzuwirken und zu zeigen, dass sie individuelle Persönlichkeiten mit sehr unterschiedlichen Lebensverläufen und Kompetenzen sind.

Grundsätzlich haben sich die Kommunikationsmöglichkeiten durch Mobiltelefone und das Internet im Laufe der Zeit vereinfacht. Dennoch können viele geflüchtete Menschen den Kontakt mit dem Herkunftsland, mit der Familie und Vertrauenspersonen nur sehr schwer aufrechterhalten, da die Kommunikationsmöglichkeiten und der Zugang zum Internet in den Kriegsgebieten schwer möglich ist.

Alia aus Syrien

Geflüchtete Menschen müssen sich in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden. Die Sprache ist dabei ein wichtiger Türöffner. Unterschiedliche Strategien zum Erwerb der Sprache des Aufnahmelandes werden entwickelt.
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Majira lernt Deutsch

Majira (30 Jahre) sprach – bevor sie aus dem Kongo nach Österreich kam – Lingala, eine afrikanische Sprache, und Französisch.
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Von Arabisch zu Deutsch

Arif Assadullah (Name geändert) ist mit 25 Jahren 2015 von Syrien nach Österreich geflüchtet.
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