Lebensmittel sind kein Müll
Auch wenn die Lebensmittel qualitativ einwandfrei sind und auch das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht immer aussagt, dass ein Lebensmittel nicht mehr genießbar ist, hält sich mitunter das Bild, dass man mit den „Resten anderer“ versorgt wird.
„Wir vermeiden das Wort Müll, um positive Bilder für die armutsgefährdeten Menschen zu fabrizieren, weil wer geht schon gerne und kauft Müll.
Deswegen auch unsere Namensänderung soogut, also dass wir wegkommen von dem. Und es ist ja auch tatsächlich fernab von vielen Dingen, die im Müll landen sollen, oder würden im Müll landen, aber es ist auch Überproduktion, Fehlproduktion und solche Dinge sammeln wir genauso ein.“
— Interview mit einem Mitarbeiter des mobilen Angebots eines Sozialmarktes,
IP2, Z572-574
Stigmatisierungseffekte können auch hinsichtlich der angebotenen Lebensmittel eintreten, da es sich dabei um Waren handelt, die sonst keine Verwendung mehr finden.
Die Sozialmärkte kennen diese Effekte und versuchen aktiv dagegen zu steuern. Sie streben mit der Namensänderung von „Sozialmarkt“ in „soogut“ einen Imagewandel an und betonen eher den Aspekt von Nachhaltigkeit im Sinne der „Lebensmittelrettung“.