Versorgung ziviler Zwangsarbeiter­*innen in Nieder­österreich

Versorgung ziviler Zwangsarbeiter­*innen in Nieder­österreich

Im Zweiten Weltkrieg kam es in der „Ostmark“, wie auch im übrigen „Deutschen Reich“,  spätestens ab 1942 zu flächendeckenden Engpässen bei der Nahrungsmittelversorgung. Diese waren allerdings bis 1945 für die „deutsche“ Bevölkerung nicht existentiell bedrohend.  Ausländische zivile Zwangsarbeiter*innen hingegen, die aus von NS-Deutschland abhängigen oder besetzten Ländern Europas stammten und in allen Bereichen der Wirtschaft, vorrangig aber in der Landwirtschaft und Industrie eingesetzt wurden, erhielten meist nur unzureichende Nahrung. Verringerte Tagesrationen,  vor allem für „Ostarbeiter“, führten zu Fehl- und Mangelernährung.  Niederösterreich war  jener Reichsgau der „Ostmark“, der  die meisten zivilen Zwangsarbeitskräfte aufwies (1944: 144.223).

Mit Kriegsende 1945 verschlechterte sich die allgemeine  Versorgungslage aufgrund von Zerstörungen durch Kampfhandlungen, Zusammenbruch der Infrastruktur und ausgebliebener   Ernte insbesondere im ostösterreichischen Raum drastisch. Die gesamte Bevölkerung musste noch einige Jahre mit äußerst geringen Rationen ihr Auslangen finden, ehe sich die Lage ab 1947 allmählich (auch durch internationale Hilfe) entspannte.

Nach 1946 waren aufgrund von  raschen Repatriierungen und dem Wechsel in westliche Besatzungszonen nur noch knapp 8.000 ehemalige zivile Zwangsarbeiter*innen auf niederösterreichischem Gebiet  verblieben. Die Ernährungslage war für sie in der allgemeinen Not  noch immer prekär, unterschied sich aber nicht mehr von der übrigen Bevölkerung. Über die Administration der sowjetischen Besatzung konnten die rationierten Lebensmittel bezogen werden.

Polnischer Zeitzeuge berichtet

Der 1920 geborene Jan Grądalski wurde im Zweiten Weltkrieg als polnischer ziviler Zwangsarbeiter nach Österreich gebracht.
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Bericht nach Ende des Zweiten Weltkriegs

Wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet ein Vertreter der sowjetischen Besatzungsmacht – und zwar der politische Berater bei der Alliierten Kommission für Österreich, Evgenij D. Kiselev – über die Situation in Österreich.
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